Historisches zum Windsor Stuhl

Die Legende besagt, dass King George II (1683-1760), als er während einer Fuchsjagd in der Nähe von Windsor Castle Schutz vor einem Sturm suchend das Haus eines Bauern erreichte, ihm ein Windsor Stuhl als Sitzgelegenheit angeboten wurde. Der Komfort und die Schlichtheit des Stuhles beeindruckten den König so sehr, dass er anschließend seine Möbeltischler damit beauftragte, derartige Stühle für das Schloss anzufertigen. Somit war der Vogue rund um den Windsor Stuhl geboren.

Die ersten Windsor Stühle wurden wohl gegen Ende des 16. Jahrhunderts in der Umgebung von Windsor angefertigt, einer Stadt in der englischen Grafschaft Berkshire, wo sich auch Schloss Windsor, die Residenz der königlichen Familie, befindet. Der tatsächliche Ursprung lässt sich jedoch weder für das Design der Stühle noch für ihre Bezeichnung genau belegen, da seinerzeit praktisch nichts über derart schlichte Möbel ländlicher Herkunft niedergeschrieben wurde. Der Begriff ist wahrscheinlich aus dem Angebot dieser seinerzeit preiswerten und massenweise hergestellten Stühle auf dem Markt von Windsor hergeleitet, wohin die Stühle aus den verschiedenen Werkstätten rund um die Stadt zum Verkauf gebracht wurden. Sie könnten ihren Namen aber auch ihrer Verwendung in den Gärten von Schloss Windsor verdanken.

Erstaunlicherweise lässt sich die früheste Aufzeichnung in Amerika finden, wonach ein Kaufmann namens John Jones aus Philadelphia gemäß einem Inventar Windsor Stühle besaß. Es gibt jedoch keine Sicherheit, dass es sich dabei um eine Referenz an den gleichen Typ von Stuhl handelt, den wir heutzutage unter einem Windsor Stuhl verstehen. Man glaubt aber, dass Windsor Stühle erstmals 1726 in Amerika auftauchten, als Patrick Gordon in Philadelphia zum Lieutenant Governor von Pennsylvania ernannt wurde. Dieser brachte mit seinem Hausrat unter anderem einige Windsor Stühle aus England mit. Die Kolonialisten waren von den Stühlen derart fasziniert, dass sie damit begannen diese nachzubauen.

In England lässt sich der Begriff im Jahr 1718 finden, als der englische Gartenarchitekt und Autor Steven Switzer (1682-1745) in einer Abhandlung über Gartengestaltung einen formalen Garten beschreibt, in dem sich ein Windsor Stuhl befindet. Und im Jahr 1724 schildert Lord Percival (1683-1748), der Earl of Egmont, einen Spaziergang durch einen Garten, bei dem seine Frau auf einem Windsor Stuhl getragen wird. Eine weitere Referenz aus dem frühen 18. jahrhundert ist die Werbung des Stuhlbauers John Brown of St. Paul’s Churchyard mit den Worten: „Windsor Gartenstühle, in allen Größen, grün lackiert oder naturfarben“. Eine frühe Illustration eines Windsor Stuhles lässt sich auf einem Gemälde von Jacques Rigaud aus dem Jahre 1733 finden.

Im 18. Jahrhundert wurden Windsor Stühle häufig als Gartenstühle verwendet, weshalb wohl auch viele seinerzeitige Exemplare in einem grünen Farbton lackiert waren.

Brachte man Windsor Stühle anfänglich mit der Arbeiter- und Mittelklasse in Verbindung, so wurden diese schnell für die Verwendung in den besten Häusern Englands angenommen. Vieleicht handelt es sich dabei um das erste Mal in der Geschichte der Möbelkultur, dass ein Möbel auf der sozialen Leiter aufgestiegen ist, anstatt wir sonst üblich abzusteigen.

Windsor Armlehnstuhl
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